Medien, Macht und Meinungen Julian Reichelt im Fokus: Der deutsche Journalist Julian Reichelt wurde am 15. Juni 1980 geboren. Von Februar 2017 bis Oktober 2021 war er Chefredakteur und Chefredakteur Digital von Bild, der größten und beliebtesten Boulevardzeitung Deutschlands.
Reichelt wurde entlassen, nachdem in der New York Times ein Artikel über die ihn betreffenden Ermittlungen wegen sexuellen Fehlverhaltens veröffentlicht worden war.
Vergangenheitsform:
Julian Reichelt wurde 1980 in Hamburg geboren und wuchs im Stadtteil Othmarschen auf. Seine Mutter, Katrin Reichelt, betreibt eine Homöopathie-Website und ist Medizinjournalistin. Ehemaliger Redakteur der Bild-Berlin-Ausgabe und heutiger freier Mitarbeiter Hans-Heinrich Reichelt sen.
Sie gründeten außerdem einen Verlag und die medizinische Nachrichten-Website GLOBULIX.net. Im Jahr 2000 besuchte Reichelt das Othmarschen-Gymnasium und erhielt sein Diplom. Von 2002 bis 2003 arbeitete er zwei Jahre für Bild, bevor er 2003 seinen Abschluss an der Axel-Springer-Akademie machte.
Name: | Julian Reichelt |
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Geburtsdatum: | 15. Juni 1980 |
Geburtsort: | Potsdam, Deutschland |
Nationalität: | Deutsch |
Beruf: | Journalist, Chefredakteur |
Bekannt für: | Seine Rolle bei “Bild” und der Axel Springer SE |
Ausbildung: | Studium der Politikwissenschaft und Philosophie |
Karrierehöhepunkte: | Chefredakteur der “Bild” Zeitung |
Ehestatus: | Verheiratet |
Kinder: | Ja, Kinder sind bekannt, die genaue Anzahl kann variieren |
Karriere:
Im Jahr 2007 berichtete Reichelt unter anderem als Kriegsjournalist aus Afghanistan, Georgien, Thailand, dem Irak, dem Sudan und dem Libanon. Im Februar 2014 übernahm Reichelt die Position von Manfred Hart [de] als Chefredakteur der Bild-Onlinepublikation. Im Februar 2017 trat er die Nachfolge von Kai Diekmann als Chefredakteur an.
In einem Verfahren vor dem Oberlandesgericht Celle im August 2015 wandte sich Reichelt gegen eine Akkreditierungsvereinbarung und erhob in seiner Funktion als Chefredakteur Anklage gegen Personen, denen die Unterstützung des Islamischen Staates vorgeworfen wurde. Reichelt wurde daraufhin die journalistische Teilnahme untersagt.
Die Deutsche Presse-Agentur kritisierte Bild im Februar 2016 in einem Leitartikel mit der Überschrift „Putin und Assad bombardieren“ für die fehlerhafte Darstellung russischer Militäraktivitäten in Syrien. Diskutiert wurde der Zeitraum über einen einwöchigen Waffenstillstand.
Der Artikel drückte Unmut aus, weil er fälschlicherweise implizierte, dass Russland den kürzlich vereinbarten Waffenstillstand gebrochen habe, gemäß Abschnitt 12 der Beschwerdeverordnung. Die Deutsche Presse-Agentur, so Reichelt, werde sich durch diese Episode „zum Handlanger der Kreml-Propaganda machen“.
Rechtsfragen:
Einer Spiegel-Story vom März 2021 zufolge wird Reichelt im Mittelpunkt einer internen Untersuchung stehen. Darin wurde unter anderem ein „Reichelt-System“ des routinemäßigen Machtmissbrauchs und der Misshandlung junger Arbeitnehmerinnen beschrieben.
Die Axel Springer SE, die Muttergesellschaft von Bild, äußerte sich zu den „Vorwürfen des Machtmissbrauchs im Zusammenhang mit einvernehmlichen Beziehungen und Drogenkonsum am Arbeitsplatz“. Im März 2021 sagte Reichelt, er habe seine persönlichen und beruflichen Bindungen gebündelt.
Am 17. Oktober 2021 veröffentlichte die New York Times einen Bericht über die Absichten der Springer Media Group, Politico zu übernehmen, sowie Aussagen einer Mitarbeiterin gegenüber der Anwaltskanzlei Freshfields, die Springer mit einer internen Untersuchung beauftragt hatte. Im November 2016 soll Reichelt ihr entsprechend ihrer Aussage gesagt haben: „Wenn sie herausfinden, dass ich eine Affäre mit einer Auszubildenden habe, verliere ich meinen Job.“
Kurz bevor er anfing, hatte eine andere Mitarbeiterin der Zeitung dem Herausgeber sexuelle Belästigung vorgeworfen. Auch nach seiner Ernennung zum Chefredakteur im Jahr 2017 blieb er mit ihr in Kontakt.
Er beförderte sie und rief sie in ein Hotelzimmer in der Nähe des Berliner Axel-Springer-Büros. Sie war völlig überfordert mit ihrer neuen Arbeit. Nach ihrem Umzug teilte ihr ein anderer Redakteur mit, dass er die Beschäftigung von Frauen eingestellt habe, mit denen Reichelt Verbindungen unterhielt.
In dem Artikel der New York Times diskutierte das Ippen-Ermittlungsteam (Frankfurter Rundschau, Münchner Merkur, TZ) ihre Erkenntnisse und die im Frühjahr an die Öffentlichkeit gelangten Vorwürfe gegen Reichelt. In dem Artikel der New York Times wurden neue Informationen zum Fall Reichelt enthüllt. Reichelt soll nach seiner Heirat im Jahr 2016 Scheidungsdokumente gefälscht haben, um einen seiner Kollegen zu täuschen, er sei wieder Single.
Darüber hinaus hatte er angeordnet, dass ein Arbeitnehmer eine Zuzahlung von 5.000 Euro erhält, mit der Auflage, darüber Stillschweigen zu bewahren. Dennoch stellte Verleger Dirk Ippen die Veröffentlichung ohne Angabe rechtlicher oder redaktioneller Gründe ein. Nach Abschluss des Compliance-Verfahrens wurden weitere Ansprüche geltend gemacht und Reichelt wurde aufgrund des Artikels der New York Times entlassen.
Die Süddeutsche Zeitung warnte 2021, dass „Döpfners Rolle in der Reichelt-Affäre und seine Eignung als Präsident des Bundesverbandes Digitalpublisher und Zeitungsverleger sehr sorgfältig geprüft werden müssen.“
In späteren Jahren sagte Springer:
Im Juli 2022 startete Reichelt die YouTube-Reihe „Achtung Reichelt“. Es war zunächst unklar, wie Reichelt seine opulenten Studioproduktionen finanzieren konnte. Später stellte sich heraus, dass Frank Gotthard, ein der CDU nahestehender Geschäftsmann, Reichelts Projekte finanziert hatte.
Gotthard engagiert sich auch für das von Reichelt betriebene rechtspopulistische Medienhaus „Nius“. Die Öffentlichkeit könnte das Portal „Nius“ Anfang Juli 2023 nutzen nicht verbunden mit „Achtung Reichelt“ antwortet Jan David Sutthoff.
Komplettiert wird das Redaktionsteam durch Sebastian Vorbach und Willi Haentjes, die früher für die Bild-Zeitung arbeiteten. Zur Redaktion gehören 30 Personen, darunter Ralf Schuler, Giovanna Winterfeldt und Julius Böhm, die alle schon vor „Nius“ bei Medienprojekten mit Reichelt zusammengearbeitet haben.