Philipp Ruch und sein Engagement für eine bessere Welt: Am 16. März 1981 wurde Philipp Ruch in Dresden, Sachsen, Deutschland geboren. Zu seinen Filmen zählen Titel, Thesen, Temperamente (1967), Kulturzeit (1995) und Himmel über Srebrenica (2012). Philipp Ruch ist Philosoph und Künstler. Der Moralkonservative und Gründer des Zentrums für politische Schönheit gehört neben Schlingensief zu den Regisseuren, die Theater eher als Kunstform denn als Etablissement betrachten.
Alles, was den Humanismus fördert, ist extrem und illegal. Ruch studierte die Geschichte politischer Vorstellungen und promovierte in der antiken Geschichte der Gewalt („Ehre und Rache“). „Eine Gefühlsgeschichte des antiken Rechts“ („Ehre und Vergeltung“). Die leidenschaftliche Entwicklung veralteter Rechtsordnungen.
2015 veröffentlichte er sein Buch „Wenn nicht wir, wer dann?“ Das Buch (If We Didn’t Show Up, Who would?) stellt den Vorrang wissenschaftlicher Theorien über den Menschen in Frage und räumt mit einer Reihe falscher Überzeugungen auf, die einer mitfühlenden Einschätzung unserer selbst im Wege stehen. Sein im Herbst 2019 erschienenes Buch „Schluss mit der Geduld“ untersucht das Spannungsverhältnis zwischen Politik und Journalismus. Es ist zwingend erforderlich, dass die innenpolitischen Beschwichtigungstaktiken beendet werden.
Nach Angaben eines FMI-Sprechers führten Ruchs radikal-humanistische Ansichten im Jahr 2019 zu gesellschaftlichen Spaltungen, weshalb ihm das Bundesinnenministerium öffentliche Auftritte verbot. Obwohl er bisher der Strafe entgangen ist, wird er vom rechtsextremen Netzwerk »Hannibal« als »Tag X« («Franco A.») auf die Todesliste gesetzt. Der Staat führte eine 16-monatige Untersuchung durch, um festzustellen, ob er die „Gründung einer kriminellen Vereinigung“ geplant hatte, deren Hauptziel die CPB war.
Es gibt noch andere dringende Gründe zum Handeln, darunter Rassismus, Extremismus und Missachtung der Demokratie. Philipp Ruch lehrt uns, den größeren Konflikt in unserem täglichen Leben zu verstehen und identifiziert die spezifischen Strategien, die in diesem Krieg am effektivsten sind. Im Gespräch mit den Journalisten Georg Diez und Mely Kiyak spricht Philipp Ruch über das Buch.
In allen seinen Werken finden sich Themen historischer und fiktionaler Inspiration. In seinen frühen Schriften dreht sich alles um die Verarbeitung des Traumas, die Ohnmacht des Westens angesichts des anhaltenden Abschlachtens der Bevölkerung zu erkennen. Der Ausdruck eines Künstlers ist das, was er schafft. Produktionen wurden von der NGBK, dem Schauspiel Dortmund, der Wienwoche, der Berlin Biennale, den Münchner Kammerspielen, dem GORKI Theater und dem Steirischen Herbst präsentiert.
Bemerkungen gegen:
Laut Tobias Timm legt Ruch „größten Wert darauf, nicht immer im Mittelpunkt des künstlerischen Geschehens zu stehen“. Laut Kunsthistoriker Wolfgang Ullrich war Ruch jedoch sehr daran interessiert, bekannt zu werden und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Gleichzeitig behauptete er, gegen die Moderne zu sein.
„Wenn Ullrich etwas von Moderne wüsste (oder zumindest Lanier gelesen hätte), müsste er spätestens hier zugeben, dass diese Rückkehr nicht ‚antimodern‘ ist – und eine faire Kehrtwende vollziehen“, so Sven Böttcher Autor, hinzugefügt. Der Kunsthistoriker und Soziologe Jens Kastner beschreibt Ruch als „einsamen Anrufer in der Wüste der Orientierungslosen“.
„Radikaler Sozialkonstruktivismus, der keine Macht und keine strukturellen Beschränkungen kennt“, vertritt er. „Er bezieht systemische Konzepte wie Rassismus, Sexismus oder Kapitalismus nicht in seine Analyse ein.“ Der Künstler Michael Sailer nannte Ruchs Magazinaufrufe zu „Visionen“, „großen Ideen“, „Glauben“, „Idealen“ (und „heiliger Pflicht“) „faschistische Parolen“.
Die Kunstkritikerin Antje Stahl kommentiert: „Wenn diese Interpretationen nicht so radikal wären, müsste man darüber lachen (schließlich wird es in den deutschen Feuilletons selten so persönlich)“ und zeigt sich schockiert über die Intensität der persönlichen Kritik.
Die Identität einiger der Personen, die als angebliche Einflüsse auf Philipp Ruchs Denken angeführt werden, wirft die Frage auf, wie jemand überhaupt auf die Idee kommen könnte, Ruch mit dem österreichischen Kunsthistoriker und aktiven NSDAP-Mitglied Hans Sedlmayr gleichzusetzen.
Auszeichnungen: |
2012: Deutscher Webvideopreis für das Video Schuld. Die Barbarei Europas, als Jurypreis in der Kategorie FYI (For Your Information) – mit dem Center for Political Beauty |
2010: Gewinner des PlusPoint-Kulturförderpreises, einer Initiative des Bundesverbandes Kulturelle Kinder- und Jugendbildung |
Markus Ströhlein wirft Ruch vor, er wolle in autoritärer Manier starke Führer. Die „Abneigung gegen die Psychoanalyse“ und der „Handlungs- und Erlebnisdrang“ haben im konservativen Werkzeugkasten keinen Platz.