Spitzenbeamter des Finanzministeriums gibt Insider Tipps: Zu einer unglaublich aufwendigen Veranstaltung gehörte eine Rede eines Spitzenbeamten des Finanzministeriums, der praktische Ratschläge zur Steuervermeidung gab. Recherchen des ZDF deuten darauf hin, dass sich ein hochrangiger Beamter des Bundesfinanzministeriums (BMF) mit Beratern und reichen Privatpersonen getroffen hat, um sie vermutlich über Steuervermeidungstaktiken zu beraten.
„Milliardärsspiel – Die geheime Welt der Superreichen“ erzählt die Sommerrede von Ministerialdirektorin Gerda Hofmann bei einer Sommerveranstaltung in einem Nobelhotel in Kronberg am Taunus.
Gibt es Auswirkungen auf diese Offenlegungen?
Wenn Sie sich die ZDF-Dokumentation „Die geheime Welt der Superreichen“ ansehen, erfahren Sie, dass ein Spitzenbeamter des Finanzministeriums Superreichen Ratschläge gibt, wie sie noch weniger Steuern zahlen können. Inwieweit ist das gültig?
„Ich sehe alle Finanzminister, die wie Donald Duck auf ihre Brieftaschen starren“
ZDF-Recherchen zufolge spricht Ministerialrätin Gerda Hofmann auf einer Veranstaltung, die Hinweise zu Steuervermeidungstaktiken für Superreiche gibt. Hofmann skizziert Reformvorschläge, die die Steuerhinterziehung komplexer machen könnten.
Geben Sie dann während des Sommertreffens alle neuen Informationen bekannt. Sie behauptet, das erst seit Dienstag zu wissen. Die Superreichen müssen sich jedoch keine Sorgen machen. Es heißt, sie habe den Steuerspezialisten während ihres Vortrags gesagt, dass sie ihre Mandanten „beruhigen“ könnten.
„Wir haben Werkzeugkästen, zumindest ich habe eine Menge“, soll sie in den Aufnahmen sagen, die mit einer heimlichen Kamera aufgenommen und dann über ein Speicherprotokoll abgespielt wurden. „Es kann nicht sein, dass die Einnahmen am 1. Januar sprudeln“, fährt er mit Verweis auf das Erinnerungsprotokoll fort.
In meiner Vorstellung sieht jeder Finanzminister wie Donald Duck aus – arm mit Geld in den Augen. Wenn das nicht der Fall sei, fährt Hofmann fort. Ich möchte es noch einmal betonen: Ich arbeite für die Regierung als Beamter des Finanzministeriums und nicht als Steuerberater.
Gerda Hofmann ist für alle Belange rund um die Erbschafts-, Vermögens- und Vermögensbesteuerung zuständig. Laut Programm wird sie in „inoffizieller Funktion“ mit den auf der Konferenz anwesenden Steuerexperten sprechen.
Dennoch bezeichnete SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert Hofmanns Äußerungen auf ZDF-Anfrage als „großen Erfolg“: Ministerialrätin und Sprecherin Gerda Hofmann deckte zunächst „sehr aktuelle Themen aus dem Bereich der Gesetzgebung“ ab, wie es in ihrer Begrüßung hieß .
Vermutlich erzählt sie den zahlenden Gästen, dass aufgrund der verdeckten Aufzeichnung der Sequenz Anfang 2024 eine Steuerlücke geschlossen wird. Die Enthüllung wurde vom Sender erst am Dienstag veröffentlicht.
Das Ministerium muss seine Denkweise drastisch ändern. Viel zu lange gab es dort einen allgegenwärtigen neoliberalen Trend. Darüber hinaus sollen Kapitalgewinne dem gleichen Steuersatz wie Löhne und Gehälter unterliegen und die Vermögensteuer noch einmal erhöht werden.
Ohne Steuern können die Gemeinschaft und ihre öffentliche Infrastruktur nicht aufrechterhalten werden. Und damit dies geschieht, müssen die Reichen wieder einen fairen Beitrag leisten. Nach Angaben derjenigen, die für die Teilnahme bezahlten, bot Hofmann einen „besonderen Service“ an:
Als ihr Vortrag zu Ende ging, machte Hofmann den zahlenden Konferenzteilnehmern ein besonderes Angebot.„Ich habe mir erlaubt, seit Oktober 2022 alles Wichtige zu dokumentieren, was in der Finanzverwaltung passiert ist“, sagte Hofmann.
Das Bundesministerium der Finanzen ist daran interessiert, die Auswirkungen des Dienstleistungsrechts zu untersuchen:
Gegenüber „Bild“ lehnte das BMF eine Stellungnahme zu dem Sachverhalt ab. „Abteilungsleiterin im BMF“ Gerda Hofmann hat diese Position schon lange inne. So gerne sie „mögliche rechtliche Konsequenzen“ untersuchen würden, Hofmann betreut beim BMF die Bereiche Vermögens-, Erbschafts- und Grundsteuer.
Bei dem Treffen war eine „erstaunliche Besetzung von Charakteren“ anwesend:
Einladungen zu einer Veranstaltung mit dem Titel „Vermittlung von Privatvermögen und Familienunternehmen 2023“ wurden von der Anwaltskanzlei Flick Gocke Schaumburg verschickt. Die Hauptthemen des ersten Workshop-Tages waren „Aktuelle nationale Entwicklungen in Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung sowie ausgewählte Praxisfälle zur Steuer- und Rechtsberatung von Privatkunden und Familienunternehmen“.
Zu den Diskussionsthemen am zweiten Tag gehörten die steuerlichen Auswirkungen des Brexit und Kunstwerke im Zusammenhang mit Kryptowährungen. Auf der Business-Networking-Seite Linkedin wurden die „außergewöhnliche Teilnehmergruppe“ und ein Abendessen mit Trigema-Inhaber Wolfgang Grupp aufgeführt.
Bei den Seminaren ging es laut ZDF um legale Steuersparmaßnahmen für vermögende Privatpersonen, wie z. B. Mittler-GmbHs, Familienstiftungen und sogenannte Kassen. Die Absicht hinter solchen Veranstaltungen ist die Vermeidung „schädlicher Vermögenswerte“. Dabei handelt es sich um Vermögenswerte, die steuerpflichtig sind, beispielsweise Schenkungssteuern.