Was in Alice Weidels Doktorarbeit passiert: Nach Plagiatsvorwürfen prüft die Universität Bayreuth die Doktorarbeit des AfD-Chefs Weidel. Ein Bericht aus dem Jahr 2011 brachte mehrere zweifelhafte Aspekte ans Licht. Weidel antwortete auf die Vorwürfe mit dem Hinweis auf eine Kampagne. Der AfD-Bundessprecherin Alice Weidel droht ein Plagiatsvorwurf.
Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, dass die Universität Bayreuth die Doktorarbeit des 44-Jährigen begutachtet. Eine weitergehende Prüfung ist erforderlich, wie die Voranfrage der Hochschule ergab. Die Aufgabe wird nun von der „Kommission für wissenschaftliche Integrität“ der Universität wahrgenommen.
Der Studie zufolge hatten zwei Plagiatsprüfer die Schule bereits auf den Auftrag aufmerksam gemacht. Infolgedessen gibt es 32 Fälle von Teilplagiaten und 18 Fälle von Zitaten, die nicht ordnungsgemäß zitiert wurden. Der Erstautor der „SZ“-Anfrage erklärte: „Wir sehen in der Dissertation von Frau Weidel kein Großplagiat, wohl aber viele kleine Plagiatsfragmente.“ „Hier besteht Plagiatsverdacht.“
Die Autoren und ihre Familien möchten laut „SZ“ aus Sorge um ihre Sicherheit lieber anonym bleiben. Weidels Arbeit wurde 2011 mit dem Preis „Summa cum laude“ ausgezeichnet. Er bewertet und verwaltet Fragen im Zusammenhang mit dem Rentensystem in der Volksrepublik China.
Weidel sieht sich im Visier einer politisch motivierten Kampagne:
Die „absurden Vorwürfe“, die gegen Weidel erhoben wurden, werden widerlegt. Die AfD behauptete in einer Online-Video-Erklärung, die Partei habe „begonnen“, sie in Online-Umfragen anzugreifen. „Dutzende“ Prüfer vor ihr haben ihre Arbeit abgeschlossen. Weidel erklärte: „Die politische Motivation ist klar.“
Die AfD-Chefin fuhr fort: „Sie hat eine unvoreingenommene Stellungnahme eines Wissenschaftlers eingeholt und war hier fleißig.“ Er kommt zu dem Schluss, „dass die Vorwürfe als absurd zurückgewiesen und die Plagiatsvorwürfe als unbegründet angesehen werden.“ Laut Spiegel handelt es sich bei dieser Person um Stefan Homburg, einen Finanzwissenschaftler.
Ergebnisse werden erst nach dem 31. Januar erwartet:
Der BR hat erfahren, dass der Bericht mit dem Vorwurf des Plagiats an die Kommission für wissenschaftliche Integrität der Universität Bayreuth geschickt wurde. Dadurch wird der Formalitätsgrad der Untersuchung festgelegt. Gerüchten zufolge werden wir voraussichtlich spätestens Ende Januar etwas hören.
Alice Weidel hat im März 2011 ihre Doktorarbeit an der Universität Bayreuth eingereicht. Das Thema wird mit dem Begriff „Das Rentensystem der Volksrepublik China“ beschrieben. Dem Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg war im Monat zuvor von derselben Hochschule sein Abschluss für ungültig erklärt worden.
Weidel sagte: „Ein wahlkampfbedingter Angriff auf meine Person“:
Weidel antwortete, indem sie ein Video auf Plattform X (ehemals Twitter) schickte, in dem sie zugab, dass sie das Verfahren nicht gut verstehe. Gegen sie sei „eine Kampagne“ gestartet worden, so der AfD-Chef. Dies müsse mit dem jüngsten Zuwachs an Popularität ihrer Partei zusammenhängen, argumentierte sie. Mit 20–23 % in bundesweiten Umfragen liegt die Partei hinter der Union auf Platz zwei, vor den Grünen und der SPD.
Weidels Anwalt forderte die SZ am Freitag auf, die Autoren des Berichts zu alarmieren, doch die SZ lehnte den Antrag ab, um ihre Quellen zu schützen. Zweifellos können sich die Kosten für einen solchen Bericht leicht auf einen fünfstelligen Betrag belaufen. Ein Plagiatsprüfer unterzieht die Dissertation in der Regel einer Reihe von Tests, bei denen der Text mit Datenbanken und Online-Ressourcen abgeglichen wird.
Seine nächste Aufgabe besteht darin, die seiner Meinung nach primären Quellen zusammenzustellen und sie mit der Dissertation zu vergleichen. Da es sich um ältere Werke handelt, kann es schwierig sein, die Quellen zu erhalten, da sie nicht in allen Universitätsbibliotheken vorhanden sind. Dies könnte eine Untersuchung gelegentlich schwieriger machen. Es wird außerdem bestätigt, dass jede Quelle im Literaturverzeichnis aufgeführt ist.
Umfragen im ganzen Land haben ergeben:
Weidel führt die AfD als deren Parteivorsitzende im Bundestag. Mit 20–23 % in bundesweiten Umfragen liegt die Partei hinter der Union auf Platz zwei, vor den Grünen und der SPD. Gerüchten zufolge soll Weidel der Kandidat der AfD für das Amt des Kanzlers bei der kommenden Bundestagswahl sein.
Weidel spricht gelassen über politische Motivation:
Weidel stellte klar: „Die politische Motivation liegt auf der Hand.“ Ihre Nachlässigkeit führte dazu, dass Zitierfehler in ihrer Dissertation „zum Plagiat aufgebauscht“ wurden. Während dieser Zeit holte sie eine Zweitmeinung bei einem Wissenschaftler ein. Er argumentierte, dass die Ansprüche überhaupt unbegründet seien. Der Gedanke, ihre Arbeit genauer prüfen zu lassen, scheint sie nicht aus der Fassung zu bringen.
Alice Weidel – Biodaten | |
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Vollständiger Name | Alice Weidel |
Geburtsdatum | 6. Februar 1979 |
Geburtsort | Gütersloh, Deutschland |
Nationalität | Deutsch |
Ausbildung und Beruf | |
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Studium | Volkswirtschaftslehre |
Universität | Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig |
Berufliche Tätigkeiten | Unternehmerin, Politikerin |
Politische Karriere | |
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Partei | Alternative für Deutschland (AfD) |
Position | Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag (seit 2017) |
Wahlkreis | Baden-Württemberg |
Familie | |
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Familienstand | Nicht verheiratet |
Kinder | Zwei |
Weitere Informationen | |
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Interessen | Politik, Wirtschaft, Finanzen |
Bekannt für | Ihre politischen Positionen, insbesondere in wirtschaftlichen Angelegenheiten |
Individueller Hintergrund:
Am 6. Februar 1979 wurde die deutsche Politikerin Alice Elisabeth Weidel geboren. Seit dem 20. Juni 2022 ist sie gemeinsam mit Tino Chrupalla Vorsitzende der rechtsextremen Partei Alternative für Deutschland (AfD). Im Oktober 2017 übernahm sie eine Führungsaufgabe innerhalb der AfD-Bundestagsfraktion.
Bei der Bundestagswahl 2017 war Weidel Spitzenkandidatin der AfD, sowohl sie als auch Alexander Gauland wurde in den Bundestag (MdB) gewählt. Bei der Bundestagswahl 2021 war sie neben Tino Chrupalla erneut deren Spitzenkandidatin. Von Februar 2020 bis Juli 2022 war Ouridel Leiter der Baden-Württemberg-Fraktion der AfD.