Bund Länder Migration: Die Bundesregierung und die verschiedenen Bundesstaaten haben sich darauf geeinigt, die Einwanderung zu begrenzen und die Kosten für die Unterbringung von Flüchtlingen aufzuteilen. Eine komplette 180-Grad-Wendung, mit der niemand gerechnet hat. Ob aus den Konzepten jedoch Gesetze werden oder nicht, bleibt den Beteiligten überlassen.
In Deutschland werden Gespräche über Flüchtlinge typischerweise leidenschaftlich geführt. Da Migration ein großes Spaltungspotenzial in der Gesellschaft hat und nur den Interessen populistischer Parteien wie der AfD dient, sind alle demokratischen Parteien in letzter Zeit zu dem Schluss gekommen, dass sie kein parteipolitisches Thema ist. Daher müssen wir alle Anstrengungen unternehmen, um Parteilichkeit zu vermeiden.
Vertreter aller demokratischen Parteien bündeln ihre Kräfte mit dem Ziel, eine Strategie zu finden, die die Migration verringert, ohne die grundlegende Menschenwürde zu opfern. Die Landeshauptleute und der Oppositionsführer sprechen mit der Kanzlerin über den „Deutschlandpakt“. Das Ergebnis markierte einen Wendepunkt im Einwanderungsrecht. Die „Wir schaffen das“-Phase muss der Akzeptanz weichen: „Wir schaffen das so nicht mehr und müssen deshalb ein paar Dinge ändern.“
Noch vor wenigen Jahrzehnten undenkbar:
Noch vor wenigen Jahren wäre eine Entscheidung wie die der Kanzlerin und des Ministerpräsidenten unvorstellbar gewesen. Die Bundesregierung prüft, ob eine Bearbeitung von Flüchtlingsanträgen außerhalb Europas möglich wäre. Heutzutage wird oft Ruanda als Beispiel herangezogen. Die Absicht ist, dass Menschen, deren Anträge abgelehnt werden, ihre Reise aufgeben, und der Zweck besteht darin, zu entscheiden, ob Asyl gerechtfertigt ist. Ein Projekt, das, wenn es verwirklicht wird, positives Potenzial, aber erhebliche rechtliche Hindernisse mit sich bringen würde.
Letztlich ist der Streit zwischen Bund und Ländern über die künftigen Flüchtlingskosten beigelegt. Zum Abschluss der Ministerpräsidentenkonferenz am frühen Dienstagmorgen in Berlin kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an, dass die Bundesregierung jedem Flüchtlingsbewerber eine jährliche Pauschalzahlung von 7.500 Euro gewähren werde.
Der Leistungsanspruch besteht nun nach 36 statt nur 18 Monaten
Zwischen Bund und Ländern besteht eine Vereinbarung, die Höhe der finanziellen Unterstützung für Asylbewerber zu begrenzen. Asylbewerber sollen nicht für 18 Monate, sondern für 36 Monate Anspruch auf Leistungen haben, die grundsätzlich der regulären Sozialhilfe ähneln.
Laut Scholz könnten Länder und Kommunen durch den Wegfall der Asylbewerberunterstützung rund eine Milliarde Euro einsparen. Beispielsweise werden Bundesstaaten und Kommunen durch den Ausgleich bei der Wohngemeinschaftsversorgung in Zukunft etwa drei bis zehn Millionen Dollar einsparen.
Eine Kreditkarte muss Folgendes enthalten:
Darüber hinaus haben sich Bundes- und Landesgouverneure darauf geeinigt, künftig einen Teil der Gelder in Form von Prepaid-Debitkarten an Asylbewerber auszuzahlen. Eine gemeinsame Bund-Länder-Arbeitsgruppe sollte bis Ende Januar Vorschläge für grundlegende Standards erarbeiten, die bundesweit gelten sollen.
An Deutschlands Grenzen wird verstärkt überwacht:
Die Bundesregierung hatte der Europäischen Kommission Grenzkontrollen an den internationalen Grenzen zu Österreich, der Schweiz, Tschechien und Polen gemeldet. Es ist zwingend erforderlich, dass diese Grenzkontrollen bestehen bleiben. Bei der Bekämpfung von Menschenschmuggel und illegaler Einwanderung arbeitet die Bundespolizei mit den betroffenen Bundesländern zusammen.
Sie haben eine Vereinbarung getroffen, ihre Region gemeinsam mit der Tschechischen Republik und Polen zu patrouillieren. Das getarnte Suchgebiet hat sich entlang der Grenzen zu Polen und der Tschechischen Republik deutlich ausgeweitet.
Das Hauptziel besteht darin, Flüchtlinge daran zu hindern, die Europäische Union in andere Länder zu verlassen. In Regionen, in denen bereits Beschränkungen an den Binnengrenzen gelten, weist die Bundespolizei Flüchtlinge ab, die versuchen, aus einem anderen EU-Mitgliedsstaat einzureisen. Soweit die Nachbarstaaten dies zulassen, werden Kontrollen auch vor der deutschen Grenze durchgeführt.
Zu wenig tut die Alternative für Deutschland (AfD), die bei der Landtagswahl im Oktober den zweiten Platz belegte und im kommenden Landtag die zweitstärkste Fraktion stellen wird. Ihr Fraktionsvorsitzender Robert Lambrou äußerte sich unzufrieden darüber, dass „immer noch der politische Wille fehlt, die Masseneinwanderung zu beenden“. Dies zeigt sich daran, dass sich Afghanen weiterhin für das hessische Freiwilligenprogramm bewerben können.
Die Vorsitzende der Linksfraktion, Elisabeth Kula, bezeichnete die Bund-Länder-Beschlüsse als „ekelhafte Stimmung“. Menschen, die vor Verfolgung und Gewalt geflohen sind, verbreiten eine falsche Geschichte der Isolation. „Die Anerkennungsquote durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge war im vergangenen Jahr so hoch wie noch nie“, erklärte sie. Im Hinblick auf die Verfassung werfen zahlreiche Entscheidungen schwerwiegende Fragen auf.
Migrationskommission:
Um den Anliegen einer verbesserten Integrations- und Migrationssteuerung Rechnung zu tragen, wird die Bundesregierung eine Kooperation einrichten Kommission in Zusammenarbeit mit den Ländern. Gesellschaftliche Gruppen wie Kirchen und Gewerkschaften sollten ebenso einbezogen werden wie Wissenschaftler und Vertreter von Organisationen, die sich für die Rechte von Asylbewerbern einsetzen.