Die Suche nach dem entkommenen Gefangenen Yusuf Aykac in Ludwigshafen: Die Polizei sucht weiterhin nach einem Flüchtigen, der am Donnerstag bei einem Arztbesuch im Klinikum Ludwigshafen geflohen ist. Der Häftling wurde von der JVA Mannheim nicht ausfindig gemacht. Ein großes Polizeiaufgebot zusammen mit verdeckten Ermittlern und einem Hubschrauber suchte am Donnerstag nach dem Gesuchten.
Nach Angaben eines Polizeisprechers sei trotz zahlreicher Zeugenaussagen bis Donnerstagnachmittag keine Spur entdeckt worden. Seit Donnerstagabend führt die Polizei Mannheim eine öffentliche Fahndung anhand des Bildes und der Personenbeschreibung des Flüchtigen durch.
Es handelt sich um Informationen, nach denen die Polizei sucht:
Bei der gesuchten Person handelt es sich um Yusuf A., einen 25-jährigen, 80 kg schweren und 1,90 m großen Mann. Es wird gesagt, dass er einen „athletischen“ Körperbau hat. Als er sich heimlich aus dem Gefängnis schlich, trug die gesuchte Person Berichten zufolge schwarze Schuhe, schwarze Hosen und einen olivfarbenen Mantel.
Die Öffentlichkeit wird von den Behörden um Auskunft gebeten. Jeder, der die Flucht der Person beobachtet hat, sollte dies der Polizei melden. Die Telefonnummer der Polizeidirektion Mannheim lautet 0621/174 4444. Auch auf der nicht mehr existierenden Twitter-Plattform „X“ wies der Vorstand Vorwürfe zurück, dass in Krankenhäusern und Schulen häufig bewaffnete Menschen gesichtet worden seien.
Zur Behandlung musste sich der Täter einer Kieferoperation unterziehen:
Der Mannheimer JVA-Sträfling floh nach einer Kieferoperation aus der Klinik. Ein Komplize mit einer Maske soll nach Angaben der Behörden „auf einem Roller im Krankenhaus gewartet, die Justizbeamten mit einer Pistole bedroht und in die Luft geschossen haben“. Der gesuchte Mann stieg mit gefesselten Händen auf den Roller und fuhr los. Die Gefängnisbeamten verloren den Roller schließlich aus den Augen, nachdem sie ihm eine Weile gefolgt waren.
Am Tatort gaben die Behörden an, das Gehäuse einer Schreckschusspistole entdeckt zu haben. Auch in der Erzbergerstraße im Ludwigshafener Stadtteil Friesenheim wurde ein schwarzer Roller sichergestellt. Es ist noch unklar, ob der Roller als Fluchtfahrzeug diente.
Erpressung führte zur Inhaftierung des Flüchtigen:
Das Landgericht Mannheim verurteilte den Angeklagten im Oktober 2022 wegen mehrerer Verstöße, unter anderem wegen räuberischer Erpressung und besonders schwerer räuberischer Erpressung, zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren.
Die Justizministerin in Stuttgart hat folgende große Bedenken:
Gleichzeitig gibt es frühe politische Reaktionen. Christian Jung, FDP-Abgeordneter für die Region Karlsruhe im Nordbadischen Landtag, erklärte am Donnerstagnachmittag: „Ministerin Marion Gentges (CDU) hat jetzt ein echtes Problem.“
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen ist im rheinland-pfälzischen Ludwigshafen ein Häftling aus Baden-Württemberg ausgebrochen. „Ob die Sicherheitsmaßnahmen für Arztbesuche oder beaufsichtigte Ausflüge wirklich ausreichen, bleibt nach der aktuellen Flucht eine offene Frage“, sagte Jung mit Blick auf Baden-Württemberg.
„Es stellt sich wieder einmal die Frage: Ist es einfach, eine Flucht aus baden-württembergischen Gefängnissen zu planen und strategische Vorbereitungen zu treffen, ohne erwischt zu werden?“
„Notwendige“ medizinische Termine außerhalb der Gefängnismauern: Justizminister
Das baden-württembergische Justizministerium antwortete auf Anfrage des SWR, dass man derzeit die Umstände der Flucht prüfe. Nach Angaben des Ministeriums war es für Gefangene „unvermeidlich“, das Gefängnisgelände verlassen zu müssen, um einen Arzt aufzusuchen. Wir suchen nun nach Möglichkeiten, das Flugrisiko in Zukunft zu senken.
Das scheint in einen Actionfilm zu gehören:
Am Donnerstag gegen 9.45 Uhr verlässt ein Häftling der Justizvollzugsanstalt Mannheim (JVA) in Begleitung seiner Bewacher das Städtische Klinikum in Ludwigshafen. Nach einer Kieferoperation soll der 25-Jährige wieder ins Gefängnis gehen. Vor der Tür, auf der Straße, wartet ein unbekannter Mann auf einem schwarzen Roller.
Er richtet eine Waffe auf das Gefängnispersonal und feuert aus Wut eine in die Luft. Der Gefangene springt mit gefesselten Händen auf den Roller und die beiden Männer fahren mit voller Geschwindigkeit davon. Nach dem Vorfall war die Ludwigshafener Polizei am Donnerstag in höchster Alarmbereitschaft, viele Polizisten waren im Einsatz und ein Hubschrauber flog über die Stadt.
Justizminister: Ständige Sicherheitskontrollen finden statt:
Umfangreiche Sicherheitskontrollen hätten bereits begonnen, sagte ein Sprecher der baden-württembergischen CDU-Justizministerin Marion Gentges. „Dabei geht es darum, wie die Möglichkeit einer Häftlingsflucht bei Hinrichtungen durch zusätzliche organisatorische Maßnahmen weiter eingedämmt werden kann“, sagte die Sprecherin.
Ziel ist es, „mit Informationen über Hinrichtungen so restriktiv wie möglich umzugehen“. Auch technische Maßnahmen würden geprüft.