Hassrede gegen Richter erschüttert die Justiz: Ein Hamburger Landgerichtsrichter hat in den sozialen Medien mehrere Personen verärgert. Neun jugendliche Kriminelle wurden am Dienstag wegen Gruppenvergewaltigung für schuldig befunden; Die meisten von ihnen erhielten Bewährungsstrafen. Die Hamburger Richtervereinigung berichtet, dass das Urteil des Hamburger Landgerichts wegen der mehrfachen Vergewaltigungen einer Fünfzehnjährigen für erschreckenden Aufruhr in den sozialen Medien gesorgt habe.
Die Vereinigung der Hamburger Richter und Staatsanwälte erklärte am Mittwoch, dass diese beleidigenden Äußerungen gegenüber der Vorsitzenden Richterin und die unerträgliche Provokation einer Kollegin, die in diesem schwierigen Fall die ihr vom Grundgesetz übertragenen Aufgaben wahrgenommen habe, völlig untragbar seien.
„Der Rechtsstaat wird durch die Aktion in den sozialen Medien angegriffen.“ Einen solchen Angriff auf den Richter bezeichnet die Richtergruppe als „perfiden und beschämenden Versuch der Einflussnahme“. Angesichts solcher Initiativen müssen alle Regierungszweige mit Entschlossenheit reagieren.
Die angeblich zu milde Entscheidung des Landgerichts löste in den sozialen Medien Ärger, Aufruhr und Drohungen gegen den Richter aus. Ein „skandalöses Urteil“ und Aufrufe zum Putsch waren typische Reaktionen auf Entscheidungen, die angeblich nicht im Namen des Volkes getroffen wurden. Eine Person, die sich auf Plattform X (ehemals Twitter) als AfD-Fan identifizierte, tat dies, indem sie ein Bild des Richters teilte. Einige Benutzer forderten ihren Tod.
Am Dienstag verurteilte das Landgericht Hamburg neun jugendliche Straftäter, die eine Vergewaltigung begangen hatten, zu Jugendstrafen zwischen einem Jahr und zwei Jahren und neun Monaten. Alle Angeklagten erhielten zusätzlich zu ihrem Freispruch Bewährungs- oder vorzeitige Bewährungsstrafen. Die Angeklagten zeigten keinerlei Reue.
Geschrieben von Sophia Haak und Annika Redmer:
Für einen fünfzehnjährigen Schüler wird ein verrückter Abend zum schrecklichen Albtraum! Die Richterin erklärte in ihrer Entscheidung ziemlich deutlich: „Ein Teil von ihr ist in dieser Nacht gestorben.“ Sie spielt auf ein kleines Kind an, das von mehreren Männern misshandelt wurde. Bemerkenswerterweise wurde von den zehn Angeklagten nur einer für schuldig befunden.
Nach Angaben der Hamburger Richtervereinigung hat die zuständige Kammer des Landgerichts in einem aufwändigen Verfahren umfangreiche Beweismittel eingeholt und zu einem „differenzierten Urteil“ geführt. „Andererseits geht es bei den ‚Hassreden‘ nicht um die Kenntnis der Hintergründe des Falles, sondern lediglich um voreingenommene Argumente und persönliche Angriffe gegen den Richter“, sagt Hummelmeier. Ein Freispruch ist die Folge einer Verurteilung zu einer Bewährungsstrafe, einer der härtesten Strafen im Jugendstrafrecht.
Der ausländerfeindliche Hintergrund und die Gewaltaufrufe gegen den Richter seien laut Hummelmeier unhaltbar. Wer verfassungsrechtliche Entscheidungen als Druckmittel nutzt, um die teilnehmenden Richter zu bedrohen, sei jemand, der die Demokratie, den Rechtsstaat und demokratische Institutionen im Allgemeinen verachtet und viel lieber in einer vom Mob regierten Gesellschaft leben würde, so die Vorsitzende der Richterorganisation.
Weitere Formulierungen: „Ein solcher Angriff auf die Person des Richters stellt einen schändlichen und unehrenhaften Versuch dar, gerichtliche Entscheidungen zu beeinflussen und die Richter insgesamt in Angst und Schrecken zu versetzen.“
Gewalt und Rhetorik gegen Einwanderung:
Einige Leute kritisieren Richterin Anne Meier-Göring in den sozialen Medien, weil sie die Strafen für zu mild halten. Der Hamburger Richterbund behauptet, es gebe „mehr oder weniger verdeckte Gewaltforderungen gegen sie und den Wunsch, sie könnte selbst Opfer einer Vergewaltigung werden“. Darüber hinaus werde „der Rechtsstaat durch diesen Ansatz in den sozialen Medien ins Visier genommen.“
Als Freisprüche werden in diesem Zusammenhang Verurteilungen bezeichnet, die zu Jugendstrafen auf Bewährung führen, „die eine der härtesten Sanktionen im Jugendstrafrecht darstellen“, behauptet die Richterorganisation. „Der migrantenfeindliche Hintergrund und die Gewaltaufrufe gegen den Richter sind absolut untragbar.“ Zur Tätergruppe gehörten außerdem fünf Deutsche, ein Syrer, ein Afghane, ein Armenier, ein Montenegriner, ein Kuwaiter und fünf weitere.
Gallina verurteilt Drohungen und Beleidigungen:
Diese Meinung teilt auch Justizsenatorin Anna Gallina von den Grünen. Die Ablehnung eines Urteils sei zulässig, doch laut Gallina „überschreitet jeder, der Richter beleidigt und bedroht, eine rote Linie und begeht Straftaten.“
Es ist nicht neu, dass die Richtergruppe ihre Absichten gegenüber ihren Kollegen so transparent dargelegt hat. Der Verband äußerte seine Empörung über zwei aktuelle Ereignisse: einen Farbanschlag und eine Demonstration vor dem Wohnsitz eines Richters. Wenn es zu solchen Verschwörungen kommt, müssen wir standhaft bleiben.
Der junge Student erlebte einen Untergang:
Zur körperlichen Genesung des Opfers erklärte der Richter: „Sie entwickelte später eine posttraumatische Belastungsstörung, an der sie noch heute leidet.“ Der Richter teilt den Prozessteilnehmern mit: „Sie ist eine sehr mutige junge Frau, die sich nicht unterkriegen lässt.“
Sie möchte mit ihrem Leben weitermachen und hat kein Interesse daran, sich wie das Opfer zu verhalten. „Etwas in ihr“, wie sie hier sagte, „ist gestorben.“ Aber in dieser Nacht gab es kein Leugnen war ein Wendepunkt.