Jan Hempel Der Wasserspringer der die Schwerkraft bezwingt: Jan Hempel wurde fünfzehn Jahre lang von seinem Trainer misshandelt. Hempels Anwälte einigten sich mit dem Deutschen Schwimmverband auf einen Vergleich, der einen Schadensersatz von über einer halben Million Euro vorsah.
Zwischen dem Deutschen Schwimm-Verband und dem ehemaligen Schwimmer wurde eine Einigung über Jan Hempels Entschädigung für jahrelange sexuelle Übergriffe erzielt. Der Olympiazweite von 1996 erhält vom DSV 600.000 Euro als Entschädigung für seine Schmerzen und sonstigen Verluste. Als Hempel zunächst einen siebenstelligen Betrag verlangte, lehnte das Unternehmen ab.
Der Deal kam nach ausführlichen Verhandlungen zwischen dem DSV, vertreten durch die Vizepräsidenten Wolfgang Rupieper und Kai Morgenroth, sowie Hempels Anwalt Thomas Summerer und Manager Oliver Hillebrecht zustande. Summerer schickte eine Mail an die Deutsche Presse-Agentur, in der er diese Informationen preisgab. Der DSV gab außerdem bekannt, dass man sich mit Hempel geeinigt habe.
Im Stil von Hempel, alternative Streitbeilegung:
Ein vom DSV eingesetztes Sondergutachtergremium empfahl schließlich ein Schiedsverfahren. Hempel erhält einen Pauschalbetrag von 300.000 Euro sowie weitere 300.000 Euro verteilt auf zehn gleiche Monatsraten über einen Zeitraum von zehn Jahren. Die Erben einer verstorbenen Person würden diese Leistungen ebenfalls erhalten. Dadurch konnte ein möglicherweise erbitterter Gerichtsfall vermieden werden.
Ich freue mich, dass wir auf der Grundlage moralischer und rechtlicher Begründungen zu einer einvernehmlichen Lösung gelangen konnten. Rechtsanwalt Summerer sagte, dass ein langwieriges Verfahren – das sich möglicherweise über mehrere Gelegenheiten erstreckte – wirkungslos gewesen wäre.
Der DSV legt großen Wert auf die Wahrung der Integrität und Sicherheit seiner Mitglieder. „Wir haben diese Entscheidung aufgrund unserer moralischen Verpflichtung und unserer tiefen Wertschätzung für Jan Hempel und alle Betroffenen getroffen“, sagte DSV-Vizepräsident Wolfgang Rupieper in einer Pressemitteilung.
Die Verarbeitungskommission hat der Mediation zugestimmt. „Wir sehen darin einen verantwortungsvollen und integren Schritt des Schwimmsports zur Wiedergutmachung erlittenen Unrechts und sehen darin einen wertvollen Impuls für unsere Aufgabe, Missbrauchsfälle im deutschen Schwimmsport aufzuklären und daraus Empfehlungen für den künftigen Schutz zu entwickeln.“ Gewalt”, sagten Bettina Rulofs und Martin Nolte,
Nach dem Fall Hempel waren Missbrauch und Gewalt im deutschen Sport heiße Diskussionsthemen. Seine Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen seinen 2001 verstorbenen langjährigen Trainer Werner Langer machte Hempel in einer im August 2022 ausgestrahlten ARD-Doku mit dem Titel „Misshandelt – Sexualisierte Gewalt im deutschen Schwimmsport“ erstmals öffentlich.
Langer wird daher vorgeworfen, zwischen 1982 und 1996 den Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele 1996 in Atlanta tätlich angegriffen zu haben. Hempel beteuert in der Dokumentation, dass der DSV bereits 1997 von den Vorwürfen wusste, aber keine Maßnahmen zur Aufklärung ergriffen habe.
DSV ist ein Virus, der vermieden werden kann, indem…
Gleichzeitig plant der DSV die Stärkung eines Fonds zur Prävention sexueller Übergriffe. Die Integrität und Sicherheit seiner Aktivisten und Mitglieder sind für den DSV von größter Bedeutung. Wolfgang Rupieper, Vizepräsident des DSV, sagte: „Diese Entscheidung spiegelt unsere moralische Verpflichtung und unseren tiefen Respekt für Jan Hempel und alle Betroffenen wider.“
Über die Höhe der Entschädigung entschied der DSV „nach einem Schlichtungsverfahren, intensiven Beratungen mit den Landesverbänden im DSV und unter Berücksichtigung des Zwischenberichts der unabhängigen Aufarbeitungskommission“. Der Deutsche Schwimmverband versucht, eine Klage wegen Missbrauchs des ehemaligen Weltklasse-Schwimmspringers Jan Hempel und einen langwierigen Rechtsstreit abzuwenden.
Dass wir dieses Problem friedlich und im Einklang mit dem Gesetz und den moralischen Grundsätzen lösen konnten, erleichtert mich. Rechtsanwalt Thomas Summerer für Hempel machte geltend, dass sein Mandant von einem langwierigen Verfahren, das möglicherweise mehrere Sitzungen umfasste, keinen Nutzen gehabt hätte.
Hempel beabsichtigt, im Jahr 2022 die folgenden Behauptungen zu veröffentlichen:
Hempel reichte im Sommer 2022 eine millionenschwere Klage ein und behauptete in der ARD-Dokumentation „Abused“, er sei jahrelang von seinem kürzlich verstorbenen Trainer sexuell belästigt worden. Karla Borger von „Athleten Deutschland“ meint, der Fall des Missbrauchsopfers Jan Hempel zeige, dass Opfer oft Schwierigkeiten hätten, unabhängige Instanzen zu finden, an die sie sich wenden könnten.
In der Dokumentation spricht die vierfache Europameisterin und Olympiazweite von 1996 über die sexuelle Belästigung, die sie insbesondere bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona erlebt hat. Hempel sagt, er sei zunächst von der Verbandsleitung über die Geschehnisse im Jahr 1997 informiert worden.
Ein prägnanter Lebenslauf:
Der am 21. August 1971 geborene deutsche Wasserspringer Jan Hempel nahm an den Olympischen Spielen 1988, 1992, 1996 und 2000 teil und gewann in den letzten beiden Jahren zwei Medaillen. Im 10-Meter-Plattformwettbewerb gewann Hempel Silber bzw. Bronze. Bei einem Wettkampf in Wien im Jahr 1993 gelang ihm der „zweitbeste Sprung aller Zeiten“ auf dem 3-Meter-Sprungbrett.
Zeitsprung:
Mit Meyer an der Spitze dominierte das Synchronpaar bis 2001 weiterhin die Weltmeisterschaft Männer traten separat im 10-Meter-Plattform-Wettbewerb an. Hempel belegte bei den Goodwill Games 2001 den vierten Platz.
Freunde und Familie:
Hempel ist Mutter von zwei Kindern. Im Sommer 2022 wurde bei ihm Alzheimer diagnostiziert.
Berichte über mutmaßliche sexuelle Übergriffe gegen den Trainer:
Im August 2022 meldete Hempel die Behauptung an, er sei 14 Jahre lang von seinem langjährigen Trainer Werner Langer sexuell belästigt worden. Nach seiner Anzeige entließ der DSV den Trainer, ohne eine Begründung abzugeben oder Strafanzeige zu erstatten. Im März 2023 wurde bekannt gegeben, dass Hempel den DSV verklagen würde.