Massives polizeieinsatz jobcenter lehrte: Ein Mann in den Fünfzigern in Lehrte in der Region Hannover löste am Donnerstag einen großen Polizeieinsatz aus. Berichten zufolge versuchte er offenbar, Kunden und Mitarbeiter des Arbeitsamtes zu verängstigen, indem er eine Plastikpistole schwang. Nach früheren Angaben der Polizei Hannover betrat der 53-Jährige gegen 10.15 Uhr das Jobcenter in der Burgdorfer Straße. Zeugen meldeten den Vorfall bei der Polizei.
Das Jobcenter wurde daraufhin von einer großzügigen Einfriedung umgeben. Das Gebäude beherbergt eine Sparkasse und wurde von einem Großaufgebot der Polizei durchsucht. Den Menschen wurde gesagt, sie sollten das Gebäude verlassen.
Die Polizei hat Menschen gewaltsam aus dem Jobcenter Lehrte entfernt:
Laut Polizeibericht vom Donnerstagabend konnte der 53-Jährige kurz darauf und ohne Widerstand in Gewahrsam genommen werden. Sie holten ein Messer und eine Plastikpistole aus seiner Tasche. Die Möglichkeit, dass sich noch weitere Straftäter im Gebäude des Arbeitszentrums aufhielten, konnte nicht ausgeschlossen werden, weshalb die Polizei die Ermittlungen auch nach der ersten Festnahme fortsetzte.
Nach Angaben der Polizei wurde bei dem Vorfall niemand verletzt. Beamte nahmen den 53-Jährigen in Gewahrsam. Nach Angaben der Polizei werde der Fall derzeit geprüft, „ob die Umstände ein freiheitsentziehendes Vorgehen gegen den 53-Jährigen rechtfertigen“.
Es ist nicht bekannt, was dem Verbrechen vorausging:
Gegen 12:30 Uhr erklärten die Behörden die Festnahme eines Verdächtigen. Zu diesem Zeitpunkt kursierten bereits Gerüchte über einen Amoklauf und mehrere Morde. Zeugen, die die ganze Zeit vor Ort waren, sagten, dass der Mann mit einer Pistole das Arbeitsamt betrat. Er rief „Geiselnahme“ und drängte eine Gruppe von Menschen in einen Raum, doch sie konnte mit Hilfe einer Freundin fliehen. Selbst mit der gefälschten Schusswaffe des Mannes war unklar, was er in der Hand hielt. Noch liegen uns nicht alle Tatumstände vor.
Es sind viele Polizisten anwesend:
Ein dpa-Reporter beobachtete, dass die Polizei nach der Festnahme des 53-Jährigen einige Menschen aus dem Zentrum und andere in die nahegelegene Stadtbibliothek führte. Am Nachmittag wurden im Rahmen der laufenden Ermittlungen erneut Zeugen befragt, bei denen es um Drohungen ging. Auch Pfarrer auf Abruf standen allen Betroffenen zur Verfügung. Ein weiterer Beamter der Polizei Hannover bestätigte, dass es glücklicherweise keine Opfer gab und es keine weiteren Tatverdächtigen gab.
Das riesige Gebäude, in dem sich eine Sparkasse befindet, war von einem größeren Aufgebot an Polizisten mit schweren Waffen durchsucht worden. Die Idee, auf den Einsatz eines Sondereinsatzkommandos (SEK) zu verzichten, wurde diskutiert. Die örtliche Polizei hat erklärt, dass Maschinenpistolen, Helme und Schutzwesten aufgrund der zugrunde liegenden Terrorgefahr zur regulären Ausrüstung von Polizisten gehören.
Im Moment parkten sechs Militärtransporter außerhalb des Zentrums. Die Wahrscheinlichkeit, dass weitere Personen beteiligt waren, können wir ausschließen. Zur Mittagszeit wurden die Absperrungen rund um das Jobcenter abgebaut. Den Behörden zufolge wurde die Sicherheit wiederhergestellt. Am Nachmittag zogen die Polizisten ihre Leute vom Großeinsatz ab.
Es scheint, dass eine Gruppe von Polizeibeamten mit spezieller Ausbildung dort war:
Zahlreiche Medien hatten spekuliert, dass jemand im Jobcenter Geiseln hielt. So berichtete die „Hannoversche Allgemeine“, dass sich die Bewohner angemessen verhalten hätten. In dem Artikel hieß es, dass ein speziell ausgebildetes Polizeiteam namens Evidence Preservation and Arrest Team (BFE) im Einsatz sei. Sie hat Erfahrung mit Stresssituationen wie Geiselnahmen und hochriskanten Fußballspielen und ist in der Lage, Gewalttäter zu fassen.
Busse mit den Menschen, die nicht festgenommen wurden, mussten gefühlt ein Leben lang auf das Ende der Operation warten. Gegen 14:00 Uhr gaben die Polizisten Entwarnung. Nach und nach wurde der versiegelte Abschnitt freigegeben. Geschäfte und Verkehr kehrten auf die Burgdorfer Straße zurück. Allerdings gab es im Zentrum der Stadt noch Polizeiposten. Der schreckliche Terror hielt an. Die Polizei ermittelt gegen den 53-Jährigen wegen des Verdachts der Nötigung und Drohung.