Neue Gefahr borna virus infektion: Ein Mann in Mittelfranken hat sich mit dem Borna-Virus infiziert, einer sehr seltenen und häufig tödlich verlaufenden Krankheit. Die Behörden sind nun besorgt über die Ausbreitung der Infektion. Der Mittelfranke war vom äußerst seltenen und potenziell tödlichen Bornavirus befallen. Der Vorfall ereignete sich im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, heißt es in der Mitteilung des zuständigen Landratsamtes vom Dienstag, 21. November.
Die Tierklinik und das Gesundheitsamt arbeiten bei dem Versuch zusammen, den Ursprung einer Infektion zu ermitteln. Ihre engen Partner sind Experten des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Nähere Angaben zum Gesundheitszustand der betroffenen Person machten die zuständigen Behörden nicht.
Ein Virus, der ein neues Risiko darstellt:
Das Borna-Virus wurde von jemandem in Bayern erworben. In Sachsen-Anhalt und Deutschland gab es bereits Berichte über Virusinfektionen und Todesfälle. Hier finden Sie alle Informationen zu Infektionen, deren Anzeichen und Vorbeugungsmaßnahmen.
Eine weitere Person in Bayern hat sich mit dem Bornavirus infiziert. Auch Sachsen-Anhalt hatte Ende 2020 einen Fall. Etwa zu dieser Zeit infizierte sich eine 58-jährige Frau im Kreis Anhalt-Bitterfeld. Das Borna-Virus wurde in den Medien bislang kaum thematisiert.
Welche Symptome zeigt das Borna-Virus:
Das Borna-Virus (BoDV) befällt hauptsächlich das Zentralnervensystem, kann jedoch auch weiße Blutkörperchen und bestimmte Gewebezellen infizieren. Meningitis, eine Entzündung des Gehirns und des Rückenmarks, betrifft die betroffenen Tiere.
Anschließend zerfällt die Gruppe. Sie verhalten sich seltsam, wirken lustlos, legen den Kopf schief und kauen auf substanzlosem Essen herum. Manche Patienten zittern, es fehlt ihnen an Koordination und sie haben ein erhöhtes Bewegungsbedürfnis. Mehr als 90 % der betroffenen Tiere sterben. Es gibt keine bekannte Behandlung des Virus oder eine Möglichkeit, die Infektion zu stoppen.
Die Symptome sind für die Betroffenen zunächst etwas verschwommen. Möglicherweise verspüren Sie zunächst Fieber, Kopfschmerzen und ein allgemeines Unwohlsein. Anschließend zeigen sich neurologische Symptome wie Muskelzuckungen, Lähmungen, epileptische Krämpfe, Schwierigkeiten beim Sprechen und Bewegen sowie Persönlichkeitsstörungen.
Ursachen des Borna-Virus:
Die Ursache ist das Borna Disease Virus oder BoDV. Diese Viren gehören zur Familie der Bornaviridae. Innerhalb der Bornavirus-Familie gibt es mehrere Gattungen. Die krankheitserregenden Viren der Gattungen BoDV-1 und BoDV-2 kommen häufig bei Schafen und Pferden vor. In sehr seltenen Fällen kann die Zoonose auch zu Krankheit und Tod führen.
SEHR SELTENER KILLER:
Das sogenannte klassische Bornavirus führt fast immer zu Gehirnentzündungen und zum Tod. Überlebende erleiden häufig schwere unbeabsichtigte Verletzungen. Im März 2018 wurde der erste Fall des Borna-Virus beim Menschen dokumentiert. Nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) „kam es in Bayern zwischen 1996 und 2023 zu einer geringen Anzahl bekannter Fälle von BoDV-1-Erkrankungen beim Menschen.“ „Man geht davon aus, dass es in Deutschland jedes Jahr etwa zwei bis sechs akute Erkrankungen gibt“, so das Robert Koch-Institut.
Nach Angaben des LGL wurden im Jahr 2021 sieben Vorfälle in Deutschland dokumentiert, davon fünf in Bayern. Das Borna-Virus ist auch als „klassisches Borna-Virus“, „Pferde-Borna“ und „Borna-Virus 1“ (BoDV-1) bekannt. Lange Zeit ging man davon aus, dass es sich lediglich um eine Tierkrankheit handelte.
Das Borna-Virus senkt die Überlebenschancen deutlich:
Zu den ersten Symptomen einer Bornavirus-Infektion gehören häufig Fieber und Kopfschmerzen, die klassische Erkältungssymptome sind. Wenn sich die Krankheit jedoch verschlimmert, treten eine Enzephalitis und andere potenziell tödliche neurologische Probleme wie Schwierigkeiten beim Sprechen und Gehen auf.
Das LGL berichtete, dass von den rund fünfzig bestätigten Krankheitsfällen bis auf vier alle tödlich verliefen. Für die Überlebenden können die langfristigen Folgen katastrophal sein. Derzeit sind keine Impfstoffe gegen das Borna-Virus verfügbar. Für die Betroffenen ist eine intensive Behandlung in einem Krankenhaus erforderlich.
Mechanismus der Virusübertragung:
Schafe und Pferde können während ihrer Weidetätigkeit mit der Spitzmaus oder deren Kot in Berührung kommen. Es ist möglich, dass der Mensch die Krankheit über viele Kanäle verbreitet. Das RKI gibt an, dass der Kontakt mit Spitzmauskot eine weitere wahrscheinliche Infektionsquelle darstellt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie sich das Virus verbreiten kann, beispielsweise durch Beißen oder Verzehr kontaminierter Lebensmittel oder Wasser, durch Einatmen von kontaminiertem Staub oder durch engen Kontakt mit infizierten Spitzmäusen. Es wird davon ausgegangen, dass eine Übertragung von Mensch zu Mensch äußerst unwahrscheinlich ist.