Vom Unbekannten zum Star Wie Andre Kaczmarczyk die Herzen erobert: André Kaczmarczyk wurde 1986 in der Deutschen Demokratischen Republik geboren. Sein Geburtsort ist Suhl in Thüringen. Er hat in mehreren Filmen mitgewirkt, darunter Die Deutschen (2008), Anonymous (2011) und 37 Days (2014).
André Kaczmarczyk erhielt seine Ausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Als freischaffender Schauspieler wirkte er in Aufführungen an der Schaubühne am Lehniner Platz, dem Maxim-Gorki-Theater Berlin und dem Volkstheater Rostock mit. Daraufhin bot ihm das Staatsschauspiel Dresden einen unbefristeten Vertrag an und er übernahm dort in der Folge mehrere wichtige Aufgaben.
André Kaczmarczyk ist seit der Spielzeit 2016/17 Mitglied des Ensembles des Düsseldorfer Schauspielhauses. Enkidu in Roger Vontobels „Gilgamesch“ und Graf Wetter vom Strahl in Simon Solbergs „Das Käthchen von Heilbronn“ sind nur einige der Rollen, die er hier verkörperte. Weitere Rollen, die er spielte, waren Caligula in Sebastian Baumgartens Adaption von Camus‘ „Caligula“ und Fabian in Erich Kästners „Fabian“ (bei dem Bernadette Sonnenbichler Regie führte).
Zu seinen jüngsten und kommenden Rollen gehören „Der Sandmann“ von ETA Hoffmann (Regie: Robert Wilson), „Lazarus“ von David Bowie und Enda Walsh (Regie: Matthias Hartmann), „Coriolan“ von Shakespeare (Regie: Tilmann Köhler). , „Das Dschungelbuch“ von Rudyard Kipling (Regie: Robert Wilson) und „Henry VI. & Margaretha di Napoli“ von Tom Lanoye (Regie: David Bösch).
Das nordrhein-westfälische Publikum und die Kritiker haben André Kaczmarczyk mehrfach für sein herausragendes Schauspiel gewürdigt. In der Kritikerumfrage der Welt am Sonntag 2017 und 2019 wurde er als „Bester Schauspieler in NRW“ ausgezeichnet, außerdem wurde er zweimal mit dem Gustaf-Publikumspreis des Düsseldorfer Schauspielhauses ausgezeichnet. 2018 wurde ihm der Darstellende Kunstpreis der Stadt Düsseldorf verliehen.
Zu den Höhepunkten von Kaczmarczyks Schauspielkarriere zählt die Uraufführung von Peter Handkes „Zdenk Adamec“ (Regie: Friederike Heller) bei den Salzburger Festspielen 2020. Ihre Karriere umfasst Film, Fernsehen und Radio. Im Januar 2022 wurde er neben Adam Raczek (Lucas Gregorowicz) neuer Chefermittler beim „Polizeiruf 110“ des Rundfunks Berlin-Brandenburg.
Als Filmemacher entwickelt er originelle, häufig musikalische Formen, etwa die Liederabende „I build my time“ und „Boys don’t cry and girls just want to have fun“. Er arbeitete mit dem Musiker Matts zusammen, um für die Saison 2020–21 eine Musiktheaterversion von Johan Leenders Adaption von Lewis Carrolls „Alice“ zu erstellen. Zu seiner Arbeit in der Saison 2021/22 verkörperte er Hannes Pinneberg in „Kleiner Mann – was nun?“ (Regie: Tilmann Köhler) und die Titelrolle in „Macbeth“ (Regie: Evgeny Titov).
Darüber hinaus ist er Regisseur des Orlando-Films von Virginia Woolf. In der Saison 22–23 wird er im Big House das Musical „Cabaret“ inszenieren. Das Stück wurde von Joe Masteroff, John Kander und Fred Ebb geschrieben und basiert auf „Berlin Stories“ von Christopher Isherwood. In der nächsten Spielzeit 2023–2024 inszeniert er „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ von FK Waechter, der auf den Brüdern Grimm basiert, und spielt Richard III. unter der Regie von Evgeny Titov.
Kaczmarczyk komponierte auch eigene Werke, viele davon waren musikalisch. In der Saison 2016–17 leitete er das Heart of Gold-Rezital des Ensembles. Unter seiner Aufsicht und in Zusammenarbeit mit Felix Krakow startete Jeff Koons 2017–2018 eine szenische Installation basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück von Rainald Goetz. Sein Bühnendebüt gab er als Lewis Carrolls Alice in einem Musical im Oktober 2020 am Düsseldorfer Schauspielhaus.
Kaczmarczyk lebt im Stadtteil Düsseldorf-Flingern. Seit Maria Simon (Olga Lenski) im Januar 2022 in den Ruhestand ging, leitet Vincent Ross als Kommissar den Polizeiruf 110. Bis 2022 bildete er zusammen mit Lucas Gregorowicz (Adam Raczek) ein polnisch-deutsches Ermittlerteam.
Für Radiosender wie den Berliner Rundfunk Berlin-Brandenburg, Deutschlandfunk Kultur und das britische BBC Radio hat Andre Kaczmarczyk die Stimmen für fiktive Charaktere geliefert.
Auszeichnungen
- 2003 wurde Kaczmarczyk mit dem Jugendkulturpreis der Stadt Eisenach ausgezeichnet.
- 2017 erhielt er den Publikumspreis „Gustaf“ des Vereins der Freunde des Düsseldorfer Schauspielhauses, 2018 neben Lou Strenger, Lieke Hoppe und Kilian Ponert ebenfalls.