Bei BIT Capital, wo er als Chief Investment Officer tätig ist, ist Jan Beckers für die Verwaltung des BIT Global Internet Leaders 30-Fonds verantwortlich. Nach Abschluss seines BWL-Studiums in Münster, Deutschland, zog er 2007 nach Berlin und hat dort seitdem eine Reihe erfolgreicher Web-Unternehmen aufgebaut und zur Schaffung von weit über tausend Arbeitsplätzen beigetragen.
Viele dieser Aktien erreichten im ersten oder zweiten Quartal des Vorjahres ihr Allzeithoch, erlebten dann einen moderaten Rückgang und erlebten ab November einen heftigen Absturz, ausgelöst durch weit verbreitete Inflations- und Zinsängste. Wenn Sie sich das für den Nasdaq ansehen, hatte derjenige, der die sieben wertvollsten Aktien letztes Jahr nicht enthielt, einen guten Rückgang, während derjenige, der sie enthielt, einen ordentlichen Anstieg erlebte. Das deutet im Wesentlichen darauf hin, dass Apple und andere Unternehmen wie Amazon, Google, Facebook und andere den gesamten Index nach oben gehalten haben, obwohl es darunter viele Turbulenzen gab.
Dies hat sich in den vergangenen Monaten auch auf Ihre finanzielle Situation ausgewirkt. Welche Reaktionen haben Sie von Ihren Investoren und Investoren im Allgemeinen erhalten?
Das ist natürlich für uns alle bedauerlich, denn praktisch jeder Vermögenswert, der uns in unserer Welt zur Verfügung steht, birgt eine Reihe erheblicher Risiken. Das ist auch für uns nicht angenehm, aber leider ein notwendiger Teil des Prozesses. Positiv ist, dass die Mehrheit unserer Anleger im fortgeschrittenen Alter ist.
Beckers war als Business Angel an den ersten Finanzierungsrunden für die Unternehmen Delivery Hero und Clio beteiligt. Er investierte auch in Mitarbeiteraktien von Facebook und LinkedIn vor den ersten Börsengängen dieser Unternehmen.
Jan Beckers, heute 38 Jahre alt, ist Investor und Selfmade-Millionär. Bereits während seines Studiums der Betriebswirtschaftslehre in Münster gründete er seine erste Firma. 2007 wechselte er ins digitale Berlin, damals ein aufstrebender Tech-Hub. Nach anfänglichen weniger bedeutenden Engagements begann Beckers, eigene Inkubatoren zu gründen, also Inkubatoren für Start-up-Unternehmen einer bestimmten Branche.
Es begann mit Hitfox, das auf Online-Werbung und Spiele ausgerichtet war. Als nächstes kam Finleap, das sich auf Fintechs konzentrierte, und schließlich gründete er Heartbeat Labs, um die Gesundheitsbranche zu bedienen. Beckers ist ein integraler Bestandteil der digital Deutschland AG und war von Grund auf am Aufbau von über zwanzig neuen Unternehmen beteiligt.
Heute konzentriert sich Beckers Aufmerksamkeit auf die von ihm gegründete und geführte Vermögensverwaltungsgesellschaft Bit Capital, bei der er auch als Chief Investment Officer tätig ist. Er betreut mehr als eine Milliarde Euro für eine Vielzahl von auf die digitale Industrie ausgerichteten Fonds, die von achtzehn Mitarbeitern verwaltet werden. Im Verlauf des Gesprächs erläutert er seine Investitionstechniken und erklärt, was er in den Technologieunternehmen zu finden sucht, in die er jetzt sein Geld investiert.
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Noch während Jan Beckers sein BWL-Studium in Münster absolvierte, baute er seine ersten beiden Unternehmen auf. Dies waren das Veranstaltungsportal Studenta.de und die Stellenbörse Absolventa.de.
Danach zog er nach Berlin, wo er 2009 gemeinsam mit dem Online-Unternehmer Lukasz Gadowski den Werbedienstleister Madvertise gründete. Im selben Jahr gründete er neben dem Venture-Investor Team Europe auch den Werbedienstleister Fyber.
Zusammen mit Partnern gründete Beckers 2011 die Firma IONIQ (früher bekannt als HitFox Group) [5]. Sie entwickelten sie zu einem Inkubator für Werbetechnologie und hatten bis Ende 2013 viele Startups wie Applift, Ad2Games und Gamefinder auf der Plattform gestartet. Gemeinsam mit anderen Unternehmern hat Jan Beckers 2014 finleap gegründet. finleap ist eine Startup-Fabrik für Finanztechnologie.
Auf der Plattform gab es insgesamt 15 einzigartige Fintech-Startups, die bisher entstanden sind. 2017 gründeten Beckers und seine Geschäftspartner eine weitere Startup-Fabrik namens Heartbeat Labs. Heartbeat Labs gründet Unternehmen für digitale Gesundheit und investiert in solche Unternehmen. Das Telemedizinunternehmen Fernarzt, die digitale Hebammenberatung Kinderheldin und die Praxiskette Hy Studio sind alle Eigentum und werden von Heartbeat Labs betrieben.
für kosmetische Eingriffe mit geringem
Risiko. Jan Beckers Dr. Johannes Keienburg, zuvor ProSiebenSat1 Media SE, wird Ende 2018 als CEO der IONIQ Group zurücktreten, aber weiterhin als Executive Chairman im Management Team tätig sein.
Aus der Hitfox-Gruppe wurde im April 2018 die IONIQ-Gruppe, mit der Absicht, den Digitalisierungsprozess in ganz Europa als Hauptziel zu beschleunigen. Gemeinsam mit Oliver Clasen, der seit 2013 in der Investmentbranche tätig war und zuvor für Allianz Global Investors tätig war, gründete er das Unternehmen hat BIT Capital im Jahr 2019 abgestoßen.
Über diese Fondsverwaltungsorganisation mit einem Investitionsschwerpunkt auf börsennotierte Internetunternehmen weltweit gründete Beckers die beiden als “Global Internet Leaders” bekannten Aktienfonds. Als Ankerinvestor steuerte er 25 Millionen Euro aus seinem Privatvermögen bei.
Die Märkte sind weiterhin extrem angespannt. Besonders betroffen waren Online-Shops. „Der E-Commerce hat im ersten Quartal eine große Schwächephase erlebt, die sich voraussichtlich im zweiten Quartal noch verstärken wird“, prognostiziert Jan Beckers zur jüngsten Folge von Beckers Wetten. Diese Verschlechterung ist derzeit in Europa am deutlichsten.
Auch der Tech-Riese Amazon, der oft als Garant für günstige Kursentwicklungen gilt, war von den schlechten Quartalsergebnissen betroffen und musste dadurch erhebliche Verluste hinnehmen. Einer der möglichen Gründe dafür ist laut Beckers, dass Amazon trotz günstiger Entwicklungen im Cloud-Bereich über einen Rückgang der Kundennachfrage überrascht war. Dies ist einer der möglichen Gründe.
Die jüngsten Geschehnisse hingegen deuten keineswegs auf einen bevorstehenden Kollaps des Online-Geschäfts hin. „Wir werden eine gewisse Konsolidierung sehen“, so Beckers, „da viele Kunden aufgrund geopolitischer Ereignisse und Zinsen verunsichert sind“. Trotzdem ist damit zu rechnen, dass die Nachfrage wieder auf das vorherige Niveau zurückkehrt.“ Wie lange her? Dies wird beobachtet.
Als Beispiel für einen möglichen Titel hebt Beckers die amerikanische Kreditplattform Upstart hervor. Upstart ist eine Organisation, die mit künstlicher Intelligenz arbeitet. „Trotz weiterhin hervorragender operativer Performance wird das Unternehmen mit weniger als einem Viertel des Marktwerts von vor sechs Monaten bewertet“, ergänzt der Experte. “Dies trotz der Tatsache, dass das Unternehmen mit weniger als einem Viertel dessen bewertet wurde, was es vor sechs Monaten hatte.”
Im Jahr 2021 steigerte Upstart seinen Umsatz um 260 Prozentpunkte und seinen Gewinn um etwa das 13-fache, was zu einer Steigerung seiner Nettogewinnmarge von 7,5 Prozentpunkten auf 26,4 Prozentpunkte führte. Der Aktienkurs stieg am nächsten Tag um 36 Prozent, nachdem im vierten Quartal ein sequenzieller Umsatzzuwachs von 33 Prozent verzeichnet worden war. Dennoch musste sich dieser wunderbare Durchbruch nur wenige Wochen später den Entwicklungen in der makroökonomischen Landschaft beugen. „Die Firma ist ein Modell dafür, wie wir unser Anlageportfolio mit Unternehmen verknüpfen sollten“, sagten wir.
Angesichts der aktuellen Inflationsrate stellt BIT Capital fest, dass auch Technologieaktien eine Überlegung verdienen. „Insbesondere Tech-Unternehmen, die aufgrund ihrer Produktpalette oder Marktpräsenz über Preissetzungsmacht verfügen, eignen sich unserer Meinung nach ideal als Versicherung gegen eine langwierige Inflation“, so das Fazit von Beckers.